Für einen neuen Stadt-Land-Dialog und eine mutigere Stadtplanung

Thomas Zebunke ist der Friedberger Grüne für die Wetterauer Politik. Seit 2016 sitzt er für uns im Kreistag und das wird auch nach der nächsten Kommunalwahl so bleiben. Mit seiner langjährigen politischen und beruflichen Erfahrung hat er schon einige Ideen in die grüne Kommunalpolitik eingebracht und ist mit vielen Initiativen und Verbänden in der Region vernetzt. Als Landrats- und Landtagskandidat in 2017 konnte er sehr gute Ergebnisse einfahren, die bis dahin für Grüne nur in Großstädten möglich waren.

Thomas Zebunke kam 2002 aus beruflichen Gründen mit seiner Familie nach Friedberg, nachdem er in Frankfurt, Gießen, Darmstadt und Wetzlar gewohnt und gearbeitet hatte.

Seine Sicht auf Friedberg

Friedberg hat eine Bedeutung für die Wetterau als Sitz der Kreisverwaltung und weiterer kommunaler und regionaler Institutionen und Unternehmen. Für die mittlere und westliche Wetterau kommt die Versorgungsfunktion, vor allem mit Dienstleistungen und die gute Verkehrsanbindung hinzu. Friedberg hat eine reiche Geschichte und ein herausragendes Stadtbild.

Darin sieht er Stärken und Potentiale Friedbergs

Friedberg hat landschaftliche Vielfalt um sich herum, auch wenn man sich an die großen, oft kahlen  Ackerflächen erst mal gewöhnen muss. Dieses landwirtschaftliche Potenzial ermöglicht es immer noch, die Stadt und das Umland aus eigenem Anbau zu ernähren, das ist selten geworden. Mit den alteingesessenen Menschen ist es ähnlich: Zugereisten erscheinen sie anfangs schwer zugänglich, aber Offenheit wird schnell mit Herzlichkeit erwidert. Zwei Mittelgebirge sind erreichbar und laden zum Wandern ein, die Wetterau ist mit dem Rad sehr gut zu erkunden. Es gibt eine verlockende Gastronomie. Das Angebot an Arbeitsplätzen ist überdurchschnittlich, dennoch wird viel gependelt. Viele jüngere Familien sind hierhergekommen und halten sich in Zeiten der Kontaktbeschränkungen und Heimarbeit auch mehr hier und im Umland auf. Daraus ergeben sich Chancen und Herausforderungen, die wir anders angehen müssen als die bisherigen Stadtregierungen.

Was er gerne ändern würde

Im Vergleich zu Städten in ähnlicher Ausgangslage hat Friedberg in den letzten zwei Jahrzehnten zu wenig aus sich gemacht. Auch wenn es schwer ist, sich zwischen Gießen und Frankfurt und an der Seite von Bad Nauheim ein eigenes Profil zu schaffen, da ist viel versäumt worden. Der ehemalige Freigeist der Stadt ist verloren gegangen. In der Stadtpolitik wurden Fehler gemacht, weil lieber nach Gründen gesucht wurde, die etwas vermeiden anstatt nach Wegen, die etwas ermöglichen.

Wir brauchen einen Personalwechsel, eine anders aufgestellte Stadtregierung. Wir brauchen Kooperationen mit dem Umland, vor allem mit Bad Nauheim.  Die Stadt braucht soziale Räume, die sichere Kontakte an der Schnittstelle zwischen Arbeit, Wohnen und Konsum ermöglichen. Die Stadt soll Entwicklungs – und Freiräume anbieten und Kreativen und Kulturangeboten eine Chance bieten. Das Kasernengelände ist die größte Entwicklungsfläche nördlich von Frankfurt. Hier könnte beispielhaft Klimaneutralität, modernes Wohnen, CO2-freie Mobilität, großzügige Sport- und Grünflächen angeboten werden. Aber es fehlt der Mut, der Wille und Planer mit Ideen. Das gilt ähnlich für die Kaiserstraße. Wir brauchen dort mehr Co-Working-Spaces, Pop-up-Stores, Veranstaltungsflächen, Wohnraum, logistische Unterstützung für den verbliebenen Einzelhandel und weniger Autos. Das kann auch schrittweise geschehen, aber es müsste mal jemand anfangen.

Sein besonderes Engagement gilt

Ich würde gerne das neue Miteinander von Stadt und Umland unterstützen. Damit ein eigenständiges Profil zwischen Gießen und Frankfurt entwickeln, Kulturangebote unter freiem Himmel und das ‚Alte Hallenbad‘ fördern, mit den Nachbarstädten und der Kreisverwaltung zusammen Sportstätten und Grüngürtel entwickeln. Mit der Wirtschaftsförderung des Kreises, der OVAG und der Sparkasse Oberhessen an neuen Vermarktungs- und Versorgungskonzepten arbeiten. In den übergeordneten Planungsgremien genau das alles vertreten und viel mit den Bürgerinnen und Bürgern kommunizieren, z.B. in einem neuen ‚Bürgerrat‘, denn Zukunft machen wir zusammen. Da gehört auch viel Kreis- und Landespolitik dazu und da bin ich gut vernetzt.

Warum das nur mit starken Grünen geht

„Ohne starke Grüne wird es in Friedberg und der Wetterau keinen Politikwechsel geben“.

Die Grünen haben die besten Konzepte. Friedberg muss endlich in die Zukunft planen und von überkommenen Rezepten Abschied nehmen. Dazu gehört auch der Wechsel des politischen Personals. Die Grünen bringen da am meisten frischen Wind, Jugend und Weiblichkeit mit. Die konsequente Arbeit ihrer Stadtverordnetenfraktion ist in den Jahren der Opposition oft übersehen worden. Grüne stellen die meisten Anträge im Stadtparlament und auch im Kreistag. Aus diesem Fundus war der Weg zu einem wirklich hochwertigen Programm und dem einzigen zukunftsorientierten dazu, auf beiden Ebenen nicht mehr so weit. Bündnis90/Die Grünen in Friedberg sind auf Augenhöhe mit der SPD und werden die CDU herausfordern. Die Grünen haben, wie schon bei der Europawahl das Potential, stärkste Kraft in Friedberg zu werden.

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