Beispiel für eine Kombination aus PV-Anlage und Dachbegrünung

PV für Mehrzweckhalle Ossenheim: Grüne fordern erneute Prüfung

Photovoltaik auf kommunalen Gebäuden – das sollte inzwischen eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Andere Kommunen machen es vor. Friedberg ist noch nicht so weit. Vor drei Jahren haben die Grünen im Ortsbeirat Ossenheim einen Antrag zur Errichtung einer PV-Anlage auf dem Dach der Mehrzweckhalle Ossenheim gestellt. Der Antrag wurde im Juni 2023 vom Magistrat mit dem Hinweis auf die bestehenden erheblichen Baumängel am Gebäude der Mehrzweckhalle und dem in das Gebäude integrierten Feuerwehrgerätehaus abgelehnt. Das Feuerwehrgerätehaus entspräche nicht den aktuellen gesetzlichen Vorgaben und müsse mittelfristig komplett als Neubau ersetzt werden. Der Neubau einer Mehrzweckhalle sei bei der Faktenlage eventuell wirtschaftlicher als die Sanierung des Bestandsgebäudes. Aus diesen Gründen wurde vorgeschlagen, auf eine Prüfung der technischen Machbarkeit einer PV-Anlage in Kombination mit einer Dachbegrünung bis zu einer Grundsatzentscheidung hinsichtlich des weiteren baulichen Vorgehens zu verzichten.

Angesichts der geplanten Investitionen in die Mehrzweckhalle ist aus Sicht der Grünen nicht mit einem mittelfristigen Abriss zu rechnen.

Es liegen veränderte Rahmenbedingungen vor, weshalb die Grünen im Ortsbeirat Ossenheim den Antrag gestellt haben, das Anliegen erneut zu prüfen. „Durch die stark gesunkenen Modulpreise und gestiegenen Strompreise ist eine Rentabilität von Solaranlagen in einem Zeitraum von 10-12 Jahren bei entsprechendem Eigenverbrauch möglich. Dies liegt damit innerhalb der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Mehrzweckhalle“, argumentiert der Grüne Michael Freund. Er führt weiter aus: „Solarmodule halten in der Regel über 25 Jahre und können im Falle eines vorzeitigen Neubaus der Mehrzweckhalle problemlos ab- und aufgebaut und damit wiederverwendet werden.“

Dass sich die Solarmodule rechnen werden, ist allein aufgrund des hohen Eigenstromverbrauchs durch die Lüftungsanlage, die Innenbeleuchtung, den Gastronomiebetrieb oder die Feuerwehr gegeben. Zusätzlich könnte der Strom in einer e-Bike-Ladestation kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

Der Antrag wurde in der Ortsbeiratssitzung im März mit großer Mehrheit angenommen. Nun ist es am Magistrat zu entscheiden, wie weiter verfahren wird. „Wir wünschen uns von der Stadt, dass generell die Errichtung von PV-Anlagen auf kommunalen Bestandsgebäuden proaktiv geprüft wird“, fordert Ulla Bröker, die ebenfalls für die Grünen im Ossenheimer Ortsbeirat aktiv ist.

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