Friedberger Grüne nehmen Stellung zum Entwurf des Regionalen Flächennutzungsplans
[Vorangestellt ist der Text in einfacher Sprache]
In der Wetterau gibt es sehr gute Acker-Böden.
Diese Böden sollen geschützt werden.
In Friedberg braucht man heute noch neue Wohnungen.
Ab 2035 werden aber weniger Wohnungen gebraucht.
Darum wollen die Grünen keine neuen Acker-Flächen bebauen.
Im Regional-Plan stehen 70 Hektar für Wohnungen und 27 Hektar für Firmen.
Die Stadt Friedberg will aber noch mehr Flächen bebauen.
Die Grünen sagen:
Neue Baugebiete bringen der Stadt zwar Geld. Aber die Stadt muss auch viel bezahlen für Straßen, Leitungen und Gehwege.
Erst soll das alte Kasernen-Gelände genutzt werden.
Das Gelände ist 75 Hektar groß. Die Grünen wollen günstige Wohnungen und Platz für Firmen auf dem Kasernen-Gelände.
Manche Vorschläge für neue Baugebiete innerhalb der Stadt finden die Grünen gut.
Vorschläge am Rand der Stadt finden sie schlecht.
Deutschland und Hessen wollen weniger neue Boden-Versiegelung.
Die Grünen wollen eine vorsichtige Boden-Politik. Böden sind wichtig für Wasser, Kühlung und Essen.
Die Grünen rufen alle Menschen auf:
Informieren Sie sich über den Regional-Plan.
Machen Sie bei der Offenlage mit.
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In der Wetterau haben wir bekanntermaßen hervorragende und fruchtbare Ackerböden, die es zu schützen gilt. Auch wenn es derzeit weiterhin Wohnraumbedarf in Friedberg gibt, so ist ab 2035 mit einem deutlichen Bevölkerungsrückgang und damit auch mit einer geringeren Nachfrage nach Wohnraum zu rechnen. Auch aus diesem Grund werden die Friedberger Grünen einer weiteren Versiegelung von Ackerflächen nicht zustimmen, wie es der neue Regionalplan vorsieht (vgl. https://rp-darmstadt.hessen.de/infrastruktur-und-wirtschaft/regionalplanung/regionalplan-suedhessen/offenlage).
Für Friedberg ist gemäß Offenlage ein Zuwachs von 70 Hektar für Wohnungsbau und 27 Hektar für Gewerbe geplant. Die Vorstellungen der Stadt liegen sogar weit darüber hinaus bei 84,48 Hektar für den Wohnungsbau und 73,47 Hektar für Gewerbe, zum Teil kombiniert mit Wohnungsbau.
„Dieses Vorgehen überrascht nicht, ist es doch die althergebrachte Methode, um mit dem Verkauf von Bauland Geld in die Stadtkasse zu spülen. Diese Überlegung greift aber zu kurz”, sagt Rudi Mewes, Stadtverordneter und Ortsvorsteher der Kernstadt. „Dass diese Rechnung nicht immer aufgeht, wird zudem deutlich, wenn man die Erschließungs- und Folgekosten neuer Baugebiete gegenrechnet, die aus der Stadtkasse zu bezahlen sind”, ergänzt Gudrun Friedrich, Mitglied des Stadtentwicklungsausschusses. „Mit dem ehemaligen Kasernengelände, das 75 Hektar umfasst, hat Friedberg eine Wachstumsfläche, die zunächst zu entwickeln ist, bevor über die Ausweisung neuer Baugebiete nachgedacht werden sollte.”
Vorschläge des Regionalverbands, die innerhalb der bisherigen Bebauung liegen, könnten aus Sicht der Grünen akzeptiert werden. Nicht vorstellbar sind etliche von der Stadtverwaltung vorgeschlagene Erweiterungen am Rand, wie sie am “Steinernen Kreuz”, im Gewerbegebiet Süd, Bruchenbrücken, Ockstadt und Ossenheim vorgesehen sind.
Die deutsche wie die hessische Nachhaltigkeitsstrategie streben erst eine Reduktion, längerfristig ein Ende der Neuversiegelung an. Wir brauchen Böden, die Regenwasser aufnehmen und mit Kühleffekt wieder verdunsten können. Wir brauchen unsere guten Wetterauer Böden für die Nahrungsmittelproduktion. Wir brauchen Böden für Grundwasserneubildung und als Filter.
Deshalb stehen die Friedberger Grünen für eine sehr behutsame Bodenpolitik, die bezahlbaren Wohnraum und Raum für Betriebe auf dem Kasernengelände schafft. Ein Leerstandskataster kann dafür sorgen, Flächen möglichst schnell und passend wieder nutzen zu können. Ein Flächenrecycling, das Brachflächen, Bauland und Leerstand zur Wiederbenutzbarmachung ertüchtigt, ist nachhaltiger und kostengünstiger als die Schaffung von immer mehr neuer Infrastruktur wie Straßen und Leitungen.
Die Friedberger Grünen ermutigen die Bevölkerung, sich im Rahmen der Offenlage auf der Seite des Regierungspräsidiums Darmstadt über die Fortschreibung des Regionalen Flächennutzungsplans zu informieren und ihre Möglichkeit zur Beteiligung zu nutzen.


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