Die ursprünglich abgestimmte Streckenführung ohne Querung der Seewiese

Friedbergs Radverkehr konfliktfrei(er) in den FRM6 einbinden

Eine Schnellverbindung zwischen Butzbach und Frankfurt soll Radfahrende möglichst schnell durch Friedberg führen. Berufspendelnde fahren mit ihren Fahrrädern mit einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 20 km/h (vgl. ADFC Hessen) in flottem Tempo auf einer mindestens 4 Meter breiten Trasse, was mehr als der doppelten Mindestbreite für herkömmliche Radwege entspricht. Dabei erwarten sie wenige Störungen durch Ampeln, Kurven oder Steigungen. Diesen Anforderungen wird der vorliegende Entwurf der Verwaltung (die WZ berichtete am 5.8.) nicht gerecht. Im Gegenteil: Er zerschneidet die Freizeit- und Sportfläche der Seewiese und widerspricht damit dem Ziel der touristischen Aufwertung unserer Stadt. Die Trasse würde zudem Schulwege queren, was zu Konflikten zwischen dem Radverkehr und Kinder und Jugendlichen auf ihrem Weg zur Schule führt. Engstellen wie die Kreuzung Ockstädter Straße/Kaiserstraße werden zusätzlich belastet. 

Die Friedberger Grünen begrüßen und unterstützen die Idee einer Radschnellverbindung. Um den motorisierten Individual- und den öffentlichen Nahverkehr auch wirklich zu entlasten, muss sie jedoch den baulichen Anforderungen genügen. Der aktuelle Vorschlag der Verwaltung ist umso verwunderlicher, als er dem ursprünglichen Entwurf des Planungsverbands entsprach, der bereits vor zwei Jahren in den städtischen Gremien diskutiert und verworfen wurde. Alternativ hatte der Fahrradbeauftragte Johannes Contag gemeinsam mit der Verwaltung einen neuen Trassenvorschlag erarbeitet, der in der Kommunikation des Regionalverbands (Regiomap) dann auch aufgenommen wurde. Dieser führt von Norden westlich an der Bebauung des Steinernen Kreuzes vorbei und weiter entlang der B3 bis zur Bahnlinie, um von dort aus an der Frankfurter Straße nach Süden zu führen. Diese Wegführung vermeidet Wohngebiete, Schulwege, Ampeln und Steigungen. Außerdem würden für diese West-Trasse keine Parkplätze wegfallen.

Ein großer Nachteil des neuen Vorschlags der Verwaltung ist, dass die Trasse während Veranstaltungen auf der Seewiese (Herbstmarkt, Open Air-Konzerte) gesperrt werden muss. Eine Umleitung weist der Vorschlag nicht aus.

„Warum die Verwaltung eine neue Planung erstellt hat und diese ohne Einbindung des Fahrradbeauftragten in die Gremien bringt, wird man hoffentlich in der Sitzung des Ausschusses Energie, Wirtschaft und Verkehr erfahren können“, bemerkt der Ausschussvorsitzende Bernd Stiller (Grüne) und weist auf die nächste Sitzung am 27. August hin. 

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