Waldbegehung im Friedberger Stadtwald am 26. April 2025
Von den vielen Faktoren, die auf den Wald wirken, konnten sich am 26. April die Friedberger Stadtverordneten und Ortsbeiratsmitglieder bei einer Begehung des Friedberger Stadtwaldes überzeugen.
Dürrebedingte Kahlflächen und ihre Wiederbewaldung, klimaangepasste Waldwirtschaft sowie die künftigen Windkraftstandorte und ihre Auswirkungen auf den Wald waren die wichtigsten Themen.
Dabei wurde klar, dass die Zuständigen beim Forstamt Weilrod eine Vielzahl von Randbedingungen bei ihren Vorschlägen berücksichtigen, wie der Wald bewirtschaftet werden soll. Die sieben anwesenden Friedberger Grünen begrüßten den vorgestellten Ansatz: Statt – wie vielerorts – vor allem auf nicht-heimische Baumarten zu setzen, wird für die Wiederbewaldung der früheren Fichten-Monokultur-Flächen auf eine Mischung aus Eichen, Birken und Kiefern gesetzt, an Waldrändern auch mit verschiedenen anderen Baumarten wie Mehlbeeren. Die eingezäunten sogenannten Weiserflächen zeigten, dass innerhalb eines Zaunes deutlich mehr Naturverjüngung wächst: Außerhalb sterben im Vergleich dazu über 70 % durch Verbiss durch Rehe und Rotwild. Die Jagd muss also intensiviert werden, damit auch ohne Zaun der Wald nachwachsen kann. Da nicht alle Jagdausübenden so kooperieren wie der Friedberger Jagdpächter Ulrich, wird man um langjährige Zäunungen meist nicht herumkommen.
Die Flächen, die für die Windkraft künftig benötigt werden, beeinträchtigen den Wald nach Ansicht von HessenForst wenig, zumal HessenForst einige Verbesserungen in die Planung einbringen konnte.
Wie ist das mit den finanziellen Aspekten der Waldbewirtschaftung, wie mit Bodenverdichtung durch die Rückegassen, Regenrückhalt im Wald, dem Wolf als möglichem Regulator der überhöhten Wildbestände, der Bodenvegetation und „Pflanzung oder Naturverjüngung“? Diese große Bandbreite der Fragen, insbesondere von uns Grünen, wurde von HessenForst beantwortet. Die Anwesenden gingen alle mit mehr Wissen und Aufmerksamkeit für unseren Wald nach Hause.
Der Wald ist ein komplexes Ökosystem und erfüllt viele Funktionen. Damit er auch wieder CO2-Speicher und Wasserspeicher sein kann, muss im Friedberger Wald einiges getan werden. Damit noch mehr Menschen Wald verstehen und sich für ihn einsetzen, haben wir Grüne vorgeschlagen, dass HessenForst eine Pflanzaktion für Eichen durchführt, bei der jede und jeder mitmachen kann. Denn die Eichen werden im Gegensatz zu Kiefer und Birke nicht in ausreichender Menge von allein auf die Fläche kommen. Dieser Idee stand auch HessenForst aufgeschlossen gegenüber.
Und so hoffen die Friedberger Grünen, dass die kahlen Flächen rund um den Kuhkopf bald wieder mit Wald bedeckt sein werden und viele Menschen in Friedberg ein kleines Stückchen dazu beitragen können, den durch die Klimakrise geschwächten Wald langfristig zu erhalten. Einen Wald, den wir umgekehrt als wichtigen Faktor im Kampf gegen die Klimakrise und ihre Auswirkungen brauchen und natürlich für die Erholung.
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