Keine legale Möglichkeit, mit dem Rad von der Ludwigstraße zur Kaiserstraße zu gelangen. (c) Bernd Stiller

Baustelle: Radverkehr wird ignoriert

Bei der Einrichtung der Baustelle auf dem Goetheplatz wurden empörenderweise die Radfahrenden vergessen. Wie bereits in der Wetterauer Zeitung dargestellt wurde, gibt es keinen legalen Weg, um von der Ludwigstraße mit dem Rad zur Kaiserstraße zu kommen. Die Einbahnstraße ist nicht für Radfahrende freigegeben, ein früherer Antrag der Friedberger Grünen dazu wurde mit formalen Argumenten abgelehnt. Das kann aber kein Grund sein, den Radweg, der normalerweise über den Europa-Platz führt, gänzlich zu vergessen. Bei Einrichtung einer Baustelle sind alle Verkehrsteilnehmenden zu berücksichtigen, Alternativwege bereitzustellen und auszuweisen. Auch wenn die Verantwortung für die Genehmigung von Baustellen und die Überprüfung der Ausführung beim Kreis liegen sollte, hat die Stadt darauf zu achten, dass die Belange ihrer Bürgerinnen und Bürger in Gänze Berücksichtigung finden.

Die Grünen fordern in einem Eilauftrag den Magistrat auf, Abhilfe zu schaffen und umgehend eine Verbindung für den Radverkehr von der Ludwigstraße zur Kaiserstraße sicherzustellen, auch wenn dies zum Wegfall von Parkplätzen führt. Ebenso ist für die Gegenrichtung  ein Radweg von der Ockstädter Straße zum Europa-Platz/Schützenrain zu ermöglichen, was eventuell eine Öffnung des Radwegs auf der Kaiserstraße im Osten für den Gegenverkehr bedeuten könnte. Auf jeden Fall ist eine Beschilderung anzubringen, damit Klarheit über die Wegeführung besteht.  

Inzwischen wurde ein Gehweg geöffnet, um entlang der Augustinerschule die Baustelle passieren zu können. Wäre hier nicht ein zusätzlicher Radfahrstreifen möglich? Belange, die beim runden Tisch „Radverkehr“ vorab hätten diskutiert werden können.

Die Friedberger Grünen fordern seit langem die Ausweitung des Schulhofes der Augustinerschule um den Goetheplatz und den Schützenrain. Auch in der Auswertung der Befragungsergebnisse zum ISEK ist diese Zielsetzung aufgeführt. Die Baustelle zeigt, dass die Durchfahrt für den motorisierten Verkehr verzichtbar ist und dass auch der öffentliche Busverkehr umgelenkt werden kann. 

Die Friedberger Grünen erwarten ein Mobilitätsmanagement der Stadt, das die Interessen der Radfahrenden und Zu-Fuß-Gehenden in Zukunft stärker in den Fokus nimmt und das die Sicherheit für die schwächsten Verkehrsteilnehmenden vor die Belange des Autoverkehrs stellt. „In diesem Zusammenhang haben wir die Hoffnung, dass die ausgeschriebene Stelle bald besetzt und endlich ein Gesamtkonzept für die Stadt erstellt wird, dass den nicht-motorisierten Verkehr entsprechend in den Fokus nimmt“, fasst der Ausschussvorsitzende für Energie, Wirtschaft und Verkehr Bernd Stiller die Haltung der Grünen Friedberg zusammen.

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